STADTGALERIE – Innenstadt neu beleben
Was macht eine attraktive Innenstadt aus? Wie kann eine Innenstadt belebt werden? Diese Fragen konnte man sich im Jahr 2022 stellen und die strategischen Ansatzpunkte von Design sind vielfältig und wirksam. Allerdings hatte die Pandemie viele dieser Herausforderungen erst einmal auf Eis gelegt bzw. die Rahmenbedingungen hatten sich akut geändert.
Das Coburger Designforum Oberfranken e.V. bewarb sich für ein Projekt „Innenstadt neu beleben“ und bekam einen Zuschlag. So konnten die Schaufenster, Leerstände und zentrale Orte der Coburger Innenstadt in 4 aufeinanderfolgenden Episoden gestaltet werden. Es entstand eine Galerie, die sich die Besucher:innen bei einem kleinen Spaziergang anschauen konnten. So wurde die Innenstadt doch noch zu einem Erlebnisraum, in dem sich die Menschen gern aufhielten.
Das Projekt hat das Potenzial kopiert zu werden: Leerstände finden sich in vielen Städten. Eine Stadt braucht Ambiente, die Chance ihre Geschichte zu erzählen und die Menschen emotional zu begeistern. Eine solche „Galerie“ leistet einen Beitrag zur Lebendigkeit und für eine lebenswerte Stadt.
Rückblick 1. Episode der STADTGALERIE: Stadtgeschichte(n)
Coburg war eine Stadt voller Geschichten. In Zusammenarbeit mit Dr. Christian Boseckert, dem Stadtheimatpfleger von Coburg, haben wir Menschen und ihre Geschichten miteinander verbunden. Das Ergebnis waren wertvolle Einblicke in ausgewählte Orte der Innenstadt und die prägenden Persönlichkeiten, die diese Orte beeinflusst haben. Dabei war es uns besonders wichtig, bisher wenig bekannte Details zu entdecken und diese in Schaufenstern und leerstehenden Räumen eindrucksvoll zu präsentieren.
Auch die Schlossplatzarkaden erzählten lebendige Geschichten über das Landestheater am Schlossplatz und die Menschen, die dort gewirkt haben.
Rückblick 2. Episode STADTGALERIE: SichtWeise
Wie bringt Architektur Menschen zusammen? Gemeinsam genutzte Stadträume geben Menschen einen Grund, miteinander zu agieren – sie bieten Möglichkeiten zusammenzukommen und sich auszutauschen. Das Coburger Designforum Oberfranken e.V. hat bei dieser Episode aus 2 Perspektiven den individuellen Bezug zu Menschen und „ihrer“ Stadt hergestellt.
In Zusammenarbeit mit dem Architekturfotograf Sebastian Kolm wurden Gebäude, Plätze und Ecken aus seiner persönlichen Perspektive fotografiert. Bekanntes stellte sich so oft neu und einzigartig dar.
Gleichzeitig fotografierte Annemone Taake Menschen aus Coburg, die normalerweise nicht offiziell fotografiert werden. Welches Gefühl verbindet sie mit Coburg? Welche Aussage machen die Protagonisten, wenn sie einen von ihnen gewählten Raum mit allen Sinnen wahrnehmen und beschreiben? Es entstanden Sternstunden der Vergangenheit und Gegenwart.
Die Ausstellung fand wieder in Schaufenstern und Leerständen in der Innenstadt statt.
Rückblick 3. Episode STADTGALERIE: Designwalk
Design in der Designstadt Coburg: Schaufenster und Leerstände spiegelten die unterschiedlichen Epochen von der Industrialisierung bis in das digitale Zeitalter.
Die Galerie durch die Innenstadt betrachtend, konnten die Besucher:innen sich z.B. in die Stilrichtung der 80er Jahre zurückversetzen lassen oder in die Flowerpower-Zeit der späten 1960er bis frühen 1970er Jahre. Bemerkenswert war auch der Blick hinter die Kulissen des DDR-Designs – hier gab es durchaus gutes Design von ausgebildeten Formgestaltern und sog. Gebrauchsgrafikern.
Rückblick 4. Episode STADTGALERIE: Lebendige Kulturen einer Stadt
Die lebendige Kultur einer Stadt wird von vielen Akteuren getragen – nachhaltiger Erfolg ist nur im gemeinsamen Handeln möglich.
In Leerständen, Schaufenstern der Coburger Innenstadt und an den Schlossplatzarkaden entstand ein Kaleidoskop der ständig wechselnden, grenzenlosen Möglichkeiten, die in der menschlichen Erfahrung liegen.
Es wurde Raum geschaffen für ein inspirierendes und nachhaltiges Miteinander, aus dem sich vieles entwickeln kann